Geldanlage mit Impact – ein Blick hinter die Kulissen
Shownotes
In einem Gespräch mit Fred Jung, Mitgründer der heutigen JUWI GmbH und Geschäftsführender Gesellschafter der JUFA Verwaltungs GmbH, und Anna Smit, Investment Director für Investitionen in Erneuerbare Energien bei der EB-SIM, blicken wir auf die konkrete Entstehung von Erneuerbare Energien Projekten – von der ersten Idee bis zur Umsetzung. Wann steigen Investoren in den Prozess ein und was ist ihre Rolle? Wie wird die nachhaltige Ausrichtung des Projekts sichergestellt? Wie können sich private und institutionelle Investoren beteiligen?
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00:00:08: Ermutigende Blickwinkel, der Podcast zur nachhaltigen Transformation.
00:00:14: Neben diesen klassischen Wirtschaftlichkeitsabwägungen haben wir
00:00:17: eben aber auch Nachhaltigkeitskriterien als ebiSim,
00:00:20: wo wir eben schauen, was die Auswirkungen auf die Umwelt, auf die Gesellschaft sind
00:00:24: und auch auf die Art und Weise, wie diese Unternehmen geführt werden.
00:00:30: Herzlich willkommen zu zu einer neuen Folge von ermutigende
00:00:34: Blickwinkel, dem Podcast der evangelischen Bank.
00:00:37: Und heute tauchen wir tiefer in die Welt der erneuerbaren Energien
00:00:41: ein. Was genau beinhalten diese eigentlich? Warum sind Investitionen
00:00:46: in diese sogenannten real assets wichtig? Und wie
00:00:49: funktioniert der Weg von der Idee bis zur Umsetzung?
00:00:53: Mein Name ist David und ich freue mich, dass ihr heute alle
00:00:56: dabei seid. Zu Gast haben wir zwei ganz
00:01:00: tolle, spannende, sympathische Expert innen vor dem Mikro.
00:01:04: Zum einen Fred Jung. Er ist Mitgründer der Firma Jung
00:01:08: willenbacher Windenergie GmbH, der heutigen Juwi GmbH,
00:01:12: sowie geschäftsführender Gesellschafter und Managing Partner von Jufa.
00:01:16: Also ich würde sagen, ein ganz alter Hase im Geschäft der Geldanlage mit
00:01:20: Impact. Herzlich willkommen, Herr Jung. Dankeschön.
00:01:24: Und zum Anna Smith.
00:01:28: Sie ist Investment Director Renewable Energy bei der EB Sim,
00:01:32: einer Tochtergesellschaft der evangelischen Bank und es es freut
00:01:36: mich auch, dass sie heute bei uns sind. Ja, guten Morgen.
00:01:40: Ich freue mich auch. Wie allen unseren Gästen möchte ich
00:01:43: auch ihnen beiden ein paar schnelle und ehrliche Fragen stellen.
00:01:47: Ich werfe ihnen jetzt zwei Begriffe in den Raum und sie antworten
00:01:51: einfach ganz spontan, was ihnen dazu in den Sinn kommt.
00:01:54: Sind sie bereit? Jawohl,
00:01:57: gerne.
00:02:00: Schnell und ehrlich.
00:02:02: Waldspaziergang oder Stadtpark,
00:02:06: Frau Smith? Auf jeden Fall Waldspaziergang.
00:02:09: Den mache ich fast jedes Wochenende. Das ist meine Zeit,
00:02:13: mich zu erden und für mich super wichtig.
00:02:16: Herr Jung? Ich bin auf jeden Fall im Wald dabei. Ich wohne
00:02:20: in der Nähe des Pfälzerwaldes. Da bin ich oft drin und dran
00:02:24: und das macht einfach Laune, Lust und gibt Kreativität.
00:02:28: Absolut. Ich bin auch Team Waldspaziergang. Kommen wir zu den nächsten
00:02:32: klassisches Buch oder E Book, Herr Jung?
00:02:36: Auf jeden Fall klassisches Buch. Ich brauch Haptik, etwas in der Hand
00:02:40: zum Blättern studieren. Ebook ist
00:02:44: zu viel Business. Nein, ich brauche Entspannung und das ist bei einer guten
00:02:48: Tasse Kaffee und schönem Buch perfekt. Auch im Urlaub?
00:02:52: Ja, auch im Urlaub. Okay, Frau Smeet?
00:02:56: Ich liebe beides. Bücher wegen der Haptik und weil
00:03:00: man Seiten umknicken kann. Ebooks haben Einzug
00:03:04: gefunden, als ich Kinder bekommen habe, weil man
00:03:07: die wunderbar im Dunklen lesen kann, während nebenan jemand schlummert.
00:03:12: Ein sehr guter Use Case. Geben wir gerne
00:03:16: an der Stelle weiter. Kommen wir zum letzten Vergleichen,
00:03:20: zur letzten Gegenüberstellung. Solarpanels auf dem Dach oder
00:03:23: Balkonkraftwerk. Ich bin auf jeden Fall für Solarpanel auf
00:03:28: dem Dach in Verbindung mit einer ordentlichen Batterie,
00:03:32: sodass man sich dann auch weitestgehend selbst versorgt. Die Balkonkraftwerke
00:03:36: ist mal ganz nett für ein bisschen Kühlschrank und Kaffeemaschine,
00:03:40: aber so viel ist dann da auch nicht machbar.
00:03:44: Nachhaltigkeit geht in der Kombination ganz gut.
00:03:48: Ja, vielen Dank für die Offenheit und für die Spontanität
00:03:51: an der Stelle.
00:03:56: Horsm, erklären sie doch unseren Zuhörerinnen und Zuhörern zu Beginn
00:04:00: vielleicht doch, was genau sind eigentlich nachhaltige Real
00:04:04: Asset Investments? Also Investments
00:04:08: in Real Assets sind Investitionen in handfeste
00:04:12: Wertgegenstände, also da fällt so einiges drunter.
00:04:15: Klassischerweise Immobilien, aber auch Rohstoffe
00:04:18: wie z.B. gold oder in natürliche Ressourcen,
00:04:21: unter die z.B. dann auch Wälder fallen.
00:04:25: Unser Spezialgebiet ist Investitionen in Infrastruktur,
00:04:30: wozu z.B. auch Häfen und Flughäfen gehören,
00:04:33: aber eben in unserem Fall besonders Kraftwerke
00:04:37: im Bereich erneuerbaren Energien. So viel zum Begriff
00:04:40: Real Assets. Wenn dann die Nachhaltigkeit dazukommt, dann geht
00:04:45: es, wie der Begriff schon sagt, bzw. Wie wahrscheinlich alle Hörerinnen und
00:04:48: Hörer wissen, um langfristig Balance zwischen Ökologie,
00:04:52: Ökonomie und sozialem. Ziel ist es eben, diesen Einklang
00:04:56: zu bringen. Und spannend wird es dann eben bei der Schnittmenge von beidem,
00:05:00: wo man versucht, durch Investitionen positive Auswirkungen für
00:05:04: Umwelt und Gesellschaft zu erreichen.
00:05:08: Da sind wir eben zu Hause als eb Sim, weil wir
00:05:12: mehrere Fonds aufgelegt haben, die in diese Art von Assets
00:05:15: investieren. Das sind z.B. windkraftanlagen,
00:05:18: Solaranlagen, aber eben auch moderne
00:05:22: Batteriespeicher oder moderne Wärmenetzwerke.
00:05:27: Ja, das klingt auf jeden Fall schon mal spannend, interessant. Können sie noch
00:05:31: mal auf die physischen Vermögenswerte eingehen? Warum sind die besonders interessant für Investoren?
00:05:37: Wie uns ja schon Markowitz erklärt hat, macht das
00:05:40: eben Sinn, sein Portfolio an Investments breit zu diversifizieren
00:05:45: und eben möglichst so zu investieren,
00:05:48: dass der Kursverlauf der einzelnen Assets möglichst
00:05:52: wenig miteinander im Einklang ist. Und da geht es eben eben dann
00:05:55: darum, solche Assets zu finden, die eine niedrige Korrelation
00:05:58: haben. Und in diesem Kontext hat eben Investment in
00:06:02: Real Assets eine besondere Rolle, weil es eben in diesem Bereich eine
00:06:06: geringe Konjunkturabhängigkeit gibt der Erträge und insofern
00:06:10: eine sehr gute Diversifizierung des Portfolios darstellt.
00:06:15: Neben diesem sehr wichtigen Grund für viele von unseren Investoren
00:06:20: gibt es aber auch andere gute Gründe, wie eben große
00:06:24: Prognostizierbarkeit von Zahlungsströmen, aber eben auch lange
00:06:28: Werthaltigkeit der Assets. Viele dieser Kraftwerke
00:06:31: z.B. halten eben über einen sehr langen Zeitraum ihren Wert. Sie wirken
00:06:35: aber eben auch als Inflationsschutz und zurück zum
00:06:39: Thema Nachhaltigkeit. In den letzten Jahren gab es einen sehr starken
00:06:43: Trend, dass Anleger eben nicht nur Rendite
00:06:46: erzielen möchten, sondern auch sicherstellen wollen, dass ihr
00:06:50: Geld etwas Gutes bewirkt. Und hier spielen
00:06:54: nachhaltige Real Assets eine große Rolle, weil es die Möglichkeit ist,
00:06:59: zum einen Fußabdruck zu reduzieren oder eben
00:07:03: einfach zur Energiewende beizutragen, was viele
00:07:07: von unseren Investoren motiviert, in diesen Bereich zu investieren.
00:07:11: Sehr interessant, Frau Smith, vielen Dank. Wir haben schon mal gelernt,
00:07:13: dass das Ganze also ein wichtiger Baustein hin zur Klimaneutralität bedeutet.
00:07:18: Herr Jung, lassen sie uns doch mal etwas konkreter werden. Wie entsteht denn eigentlich
00:07:22: so ein Projekt und können sie uns ein wenig durch die einzelnen Phasen
00:07:25: von den ersten Ideen bis zur Umsetzung führen?
00:07:29: Gerne. So ein Projekt entsteht, indem man
00:07:32: sich auf die Suche erstmal für den richtigen Standort macht.
00:07:36: Das heißt, wie der Name Real Asset es ist ein echtes
00:07:39: Asset, ein greifbares Asset. Man muss einen Standort finden,
00:07:43: in der Regel ist er irgendwo in der Landschaft und
00:07:48: sollte entweder Wind haben oder genügend
00:07:52: Sonnenstrahlung, idealerweise auch ein Netzanschluss
00:07:56: genehmigungsrechtlich möglich sein. Die Politik sollte passen,
00:08:01: die Umwelt Naturschutz Themen müssen passen. Also es
00:08:04: sind viele Themen, die da eine Rolle spielen. Deswegen steht am Anfang die
00:08:08: Analyse der Standorte. In der Regel sind dann von
00:08:11: 100, %, die man analysiert, vielleicht nur ein 2 % passend dabei.
00:08:16: Ein Windrad ist mittlerweile über 200 m hoch, ein Solarkraftwerk,
00:08:20: das hat dann gleich 1020 dreiig 50 ha. Das heißt,
00:08:24: es ist ein großes Infrastrukturprojekt. Damit ist es ein
00:08:28: sensibles Thema auch dann für die Politik vor
00:08:31: Ort und für die Grundstückseigentümer. Und der nächste Schritt, der zweite Schritt ist
00:08:36: dann eben auf die Kommunalpolitik und auf die
00:08:39: Grundstückseigentümer zuzugehen und erste
00:08:42: sensible, vertrauliche Gespräche zu führen, um festzustellen,
00:08:46: ist da eine Bereitschaft da, so ein Projekt auch zu unterstützen.
00:08:50: Und der dann wichtigste Schritt ist, wenn die Politik sagt,
00:08:54: können wir uns grundsätzlich vorstellen, die Grundstücksrechte
00:08:58: zu sichern. Das heißt, das ist das A und O, mit den Grundstückseigentümern
00:09:02: langfristige Verträge abzuschließen, in der Regel an die dreiig Jahre.
00:09:07: Wenn das erfolgt ist, wird dann auf die Baugenehmigung,
00:09:10: auf den Bauantrag, auf den sogenannten BIMSCH Antrag nach
00:09:14: Bundesimmissionsschutzgesetz hingearbeitet. Es gibt viele Auflagen
00:09:17: in Deutschland heutzutage, viel Bürokratie ist damit verbunden. Und bis
00:09:21: so ein BIMScH Antrag eingereicht wird, hat man in der Regel auch schon einen hohen
00:09:24: sechsstelligen Betrag an Vorrisiko investiert.
00:09:28: Wenn der Antrag dann läuft, der Bauantrag, braucht man in der Regel,
00:09:32: wenn es gut läuft, ein Jahr. Es kann auch fünf Jahre sein, bis man eine
00:09:35: Baugenehmigung bekommt. Danach muss dann
00:09:40: die Vergütung geklärt werden. Also wie wird eingespeist und wie wird vergütet.
00:09:44: Es gibt in Deutschland mittlerweile Ausschreibungsverfahren. Das heißt,
00:09:47: man geht in eine Ausschreibung mit dem genehmigten Standort rein.
00:09:51: Die wird von der Bundesnetzagentur ausgeschrieben, zwei, drei,
00:09:54: vier Mal im Jahr. Man bewirbt sich der günstigste,
00:09:57: bekommt einen Zuschlag im Preis pro KWh fest über 20
00:10:01: Jahre. Und das führt dann zu einem Zuschlag, der dann
00:10:05: Basis ist auch für die Finanzierung.
00:10:08: Parallel dazu wird die Finanzierung strukturiert. Das heißt,
00:10:12: das Fremdkapital wird bei verschiedenen Banken angefragt,
00:10:15: das Eigenkapital dann bei Fonds wie einer
00:10:19: EB Sim z.B. und diese Projekte
00:10:22: dann veräußert an einen Investor,
00:10:26: der da langfristig einsteigt. Wenn das erfolgt ist, dann erfolgt
00:10:30: der Bau der Projekte und der braucht in der Regel auch noch mal mindestens
00:10:34: ein halbes Jahr, wenn nicht auch länger, mit Zuwegung,
00:10:37: Netzanschluss, Fundament, Errichtung der Anlage und
00:10:41: dann erfolgt die Inbetriebnahme. Und das ist quasi der Punkt,
00:10:45: wo man die Sektgläser erklingen lässt und die erste kWh eingespeist
00:10:50: wird. Das macht dann richtig Spaß. Aber von der Idee bis zur Umsetzung kann man
00:10:53: durchaus zwischen vier bis acht Jahre
00:10:57: rechnen. Best case mal weniger, worst case auch mal länger.
00:11:03: Herr Jung, das wäre meine Anschlussfrage gewesen. Die Zeit, die dieser
00:11:07: ganze enorme Prozess in Anspruch nimmt. Also ich bin jetzt im Kopf
00:11:11: diese ganzen Prozessschritte durchgegangen und ich hatte jetzt eine Zahl von 20 Jahren im
00:11:15: Kopf. Das ist enorm viel Dinge, die da abgeklärt werden müssen,
00:11:18: Stakeholder, die ins Boot geholt werden müssen und so weiter. Frau Smith,
00:11:23: wann steigen sie denn als Investoren in der Regel in diesen Prozess?
00:11:27: Ja, also bei uns sind eigentlich alle Fonds
00:11:31: so ausgelegt, dass sie mit Baureife einsteigen. Das kann
00:11:34: man sich so vorstellen, wie dass es ungefähr mit dem Spatenstich
00:11:38: erfolgt heißt, alles ist ja eben bereit zum Bau.
00:11:42: Das ist aber manchmal nicht so ganz einfach zu definieren, was das denn
00:11:46: genau heißt. Sie haben ja gerade eben auch schon teilweise Nachhaltigkeitskriterien
00:11:50: angesprochen, nach denen sie eine Beteiligung prüfen. Fällt ihnen noch etwas
00:11:54: zusätzlich ein? Ja, auf jeden Fall. Vielleicht noch mal einen
00:11:58: Schritt zurück. Also wir prüfen die Projekte natürlich immer auf Wirtschaftlichkeit
00:12:02: und eben auf Nachhaltigkeit. Und Wirtschaftlichkeit
00:12:07: ist natürlich klassisch etwas, was ein Investor prüft. Also wir
00:12:11: schauen, ob unser Geld dort gut angelegt wäre oder das unserer Investoren.
00:12:15: Das heißt, wir schätzen Risiken ab,
00:12:18: wir schauen in Verträge, wir gucken, wie man in
00:12:21: ankaufsverträgen Risiken motivieren kann und ob die zu
00:12:25: erwartenden Renditen bieten, den Erwartungen unserer Investoren
00:12:29: entsprechen bzw. Eben auch den entsprechenden Risiken im Projekt
00:12:32: und bieten dann dem Projektentwickler einen entsprechenden Preis.
00:12:36: Wie gesagt, dieser Teil ist ja recht klassisch und kennen wahrscheinlich auch die
00:12:40: meisten. Und neben diesen klassischen Wirtschaftlichkeitsabwägungen
00:12:44: haben wir eben aber auch Nachhaltigkeitskriterien als EB Sim,
00:12:48: wo wir eben schauen, was die Auswirkungen auf die Umwelt, auf die Gesellschaft
00:12:52: sind und auch auf die Art und Weise, wie diese Unternehmen geführt werden.
00:12:56: Für uns ist da sehr maßgeblich der EKD Leitfaden, das heißt, es ist der
00:13:01: Leitfaden der evangelischen Kirche in Deutschland. Hier werden
00:13:05: sehr hohe nachhaltigkeits aber auch ethische Grundsätze festgehalten.
00:13:10: Wir schauen uns dann an, welche Firmen z.b.
00:13:13: involviert sind, wie die mit ihren Mitarbeitern umgehen,
00:13:16: aber auch was die sonst so machen. Da gibt es klare Ausschlusssektoren.
00:13:21: Wir wollen z.B. nicht in Firmen investieren oder auch Projekte
00:13:24: von Firmen kaufen teilweise, die in Sektoren wie
00:13:28: Glücksspiel oder auch Tracking involviert sind.
00:13:32: Das ist für uns grundsätzlich ausgeschlossen, sodass dann halt eben
00:13:36: schon eine ganze Hand von potenziellen Investments wegfällt.
00:13:40: Und wenn es dann konkreter wird, wenn wir uns dann Projekte genauer angucken,
00:13:43: dann sind für uns maßgeblich die Vorgaben der
00:13:47: EU Taxonomie und der Offenlegungsverordnung.
00:13:51: Wir haben hier eine ESG Abteilung, die dann eine konkrete Due
00:13:54: Diligence durchführt und eben diese Kriterien noch mal prüft.
00:13:58: Herr Jung hat es ja vorhin auch schon angesprochen, hier gibt
00:14:01: es vor allen Dingen die do no significant harm Kriterien oder
00:14:05: Prinzipien. Das heißt, es muss eben auch überprüft werden
00:14:09: regulatorisch und das verifizieren wir dann noch mal,
00:14:12: dass es keine nachhaltig schlechten Auswirkungen
00:14:16: auf z.B. biodiversität gibt. Und ja,
00:14:19: da gibt es dann so Fälle wie, dass man neue
00:14:23: Brutstätten für Blässhühner anlegen muss oder
00:14:27: dass dass man die Bauphase des Projekts noch
00:14:31: mal so umplanen muss, dass sie nicht mit der Brutzeit der Feldlerche
00:14:35: kollidiert. Oder den Rotmilan
00:14:39: kennt vielleicht auch schon der ein oder andere Hörer,
00:14:42: der dann dafür sorgt, dass die Windräder zu bestimmten Zeiten abgeschaltet
00:14:46: werden müssen, nämlich wenn der dann jagt. Also da gibt
00:14:50: es etliche Kriterien, auf die eben geachtet werden muss
00:14:53: und das überprüfen wir noch mal, um eben sicherzustellen, dass dass
00:14:57: das Geld dann auch Gutes bewirkt. Vielen Dank, Frau Smith
00:15:01: für die interessanten Einblicke an der Stelle mal. Dem EKD Leitfaden widmen wir uns in
00:15:05: der nächsten Folge. Werfen wir mal einen Blick auf das stakeholder
00:15:08: Management. Herr Jung, sie haben ja gerade von
00:15:11: sehr großen Projekten gesprochen. Es gibt viele Akteure
00:15:15: zu berücksichtigen, zu befriedigen und damit spielt auch das aktive Management
00:15:19: dieser Stakeholder und deren Bedürfnisse eine entscheidende Rolle. Es geht vor
00:15:24: allen Dingen um die Ermittlungen von deren unterschiedlichen Bedürfnissen und die Berücksichtigung
00:15:28: bei der Projektplanung und durchführung, um aber auch Gefahren beim
00:15:31: Projekt abzuwenden. Wer genau sind denn diese Akteure bei
00:15:35: erneuerbaren Energieprojekten? Also vorneweg,
00:15:39: das ist eigentlich das Schönste und das Spannendste
00:15:42: überhaupt bei solchen Projekten,
00:15:45: die Vielfältigkeit, Unterschiedlichkeit der ganzen
00:15:49: Menschen, die da involviert sind.
00:15:52: Weil Stakeholder ist ja nur ein Begriff für Menschen kennenzulernen
00:15:56: und auch intelligent, emotional,
00:16:00: inhaltlich, fachlich zu integrieren. Das heißt,
00:16:04: Betroffene zu Beteiligten machen. Das ist eigentlich eine
00:16:07: der wesentlichsten Themen bei großen Projekten.
00:16:11: Und dann braucht man natürlich einen Projektmanager,
00:16:14: der auch die Empathie hat, das fachliche Verständnis hat,
00:16:18: kommunikativ so drauf ist, dass er sagt, ja, ich mache das gerne,
00:16:22: weil es bedeutet auch hier und da Stress.
00:16:26: Das beginnt natürlich mit der Kommune vor Ort, weil es braucht eine
00:16:30: politische Überzeugung für so ein Projekt. Und weil es sichtbar
00:16:33: ist und auch das Landschaftsbild verändert, gibt es
00:16:37: nicht nur Befürworter solcher Projekte. Das heißt,
00:16:41: diese Projekte auch gemeinsam mit einer Kommune zu entwickeln,
00:16:45: mit der Politik vor Ort zu entwickeln, mit den Mehrheitsträgern
00:16:49: und best case mit der Mehrheit der Bevölkerung zu entwickeln, das ist
00:16:53: ein ganz wichtiger Punkt. Die Grundstückseigentümer,
00:16:56: die ja oftmals Landwirte, Winzer und sonstige
00:17:00: aktive Menschen vor Ort sind, die auch
00:17:03: in einer guten Art und Weise so anzusprechen und zu integrieren.
00:17:07: Und es geht dann weiter mit den Stakeholdern Umwelt,
00:17:11: Naturschutz, verschiedene Naturschutzverbände,
00:17:15: Gewerbeaufsicht, wo es dann um Schattenwurf
00:17:18: und Schallemissionen geht. Also natürlich können die Windräder
00:17:22: nicht unter der Erde gebaut werden, deswegen sieht man sie. Das ist schon eine
00:17:26: Auswirkung. Aber zumindestens muss dann
00:17:30: auch, was Schatten und Schall angeht, alles berücksichtigt
00:17:34: werden, damit da keine negativen Auswirkungen langfristig
00:17:37: auf einen zukommen. Dann kommt der Energieversorger mit ins
00:17:40: Spiel, bei dem der Strom ja eingespeist werden muss, also an
00:17:44: eine Hochspannungsleitung, an ein Umspannwerk,
00:17:49: das muss geregelt werden. Dann gibt es in der
00:17:53: Genehmigung auch die Landwirtschaftskammer bis
00:17:56: hin zu ganz vielen Träger öffentlicher Belange, die da
00:18:00: von der Wasserwirtschaft über Gasleitungen,
00:18:04: über die deutsche Bahn, über die deutsche Flugsicherung,
00:18:08: die alle in so einem Projekt mal mit draufschauen wollen, sagen,
00:18:11: passt, passt nicht. Und wenn es nicht passt, dann muss man reden und versuchen,
00:18:15: Lösungen zu finden. In der Regel hängt es dann immer davon
00:18:19: ab, wie man in den Wald hineinruft, so schall hinaus. Das heißt,
00:18:22: man muss Betroffene zu Beteiligten machen, immer wieder.
00:18:26: Und wir möchten gemeinsam Lösungen finden. Und das
00:18:29: gelingt auch in der Regel gut.
00:18:33: Und wenn dann so ein Projekt steht und die Genehmigung da ist, dann kommen natürlich
00:18:37: die unterschiedlichsten Baufirmen. Und so ein Bau ist ja auch ein Eingriff
00:18:41: und eine Zeit, wo man auch kommunikativ auch die Leute abholen muss.
00:18:45: Dann kommt die Presse ins Spiel, die ja auch berichten will,
00:18:49: was passiert denn da jetzt vor Ort und wann geht es los und wie groß,
00:18:52: wie hoch, wie weit und wo kommt der Kran her und
00:18:55: wie kommt er da überhaupt hin? Logistische Herausforderung.
00:18:59: Wie kommen die Blätter dahin, die 80 m stellenweise lang sind?
00:19:02: Die kommen ja gar nicht um die Ecke, um die Kurve oder durch den Kreisel
00:19:05: durch oder wie auch immer. Das heißt, es muss einiges umgebaut,
00:19:08: abgebaut werden, mal ein Zaun weg, mal ein Schild weg,
00:19:12: mal ein Kreisel weg. Und es ist dann immer spannend, auch für die
00:19:15: Bevölkerung vor Ort, so was zu sehen. Aber das alles zu managen und diese
00:19:19: Stakeholder zu managen, das macht der Projektmanager am
00:19:22: Ende. Und deswegen ist es eines der spannendsten Jobs,
00:19:25: die es in Deutschland gibt. Herr Jung, ich höre ihnen zu,
00:19:29: Frau Smith hört ihnen auch zu. Und ich denke, diese Energie, diese Begeisterung
00:19:32: nach so vielen Jahren, die ist immer noch da und wird immer mehr.
00:19:37: Vielen Dank für die sehr konkreten, interessanten Einblicke in
00:19:41: diese Best Practice Möglichkeiten, wie man mit einem solchen großen
00:19:44: Projekt umgeht. Und was sie auch gesagt statt nebeneinander,
00:19:48: gegeneinander. Miteinander ist, denke ich mal,
00:19:52: das wichtige Wort an der Stelle oder die richtige Vorgehensweise,
00:19:55: Menschen mit ins Boot holen und auch Möglichkeiten
00:19:59: geben, mitzugestalten, mitzubesprechen. Und apropos
00:20:03: Menschen ins Boot holen, solche großen Projekte benötigen natürlich
00:20:07: auch eine entsprechende Finanzierung. Und Frau Smid,
00:20:10: wie können sich denn private und institutionelle Investoren konkret an
00:20:14: solchen Projekten beteiligen? Ja,
00:20:17: also es gibt viele Arten, sich daran zu beteiligen. Und wir
00:20:21: sehen da auch sehr unterschiedliche Arten. Also es gibt Investoren,
00:20:26: die inzwischen sich zu strategischen
00:20:29: Investoren im Bereich erneuerbarer Energien entwickelt haben, weil sie das
00:20:33: für sich als attraktives Zielsegment neben
00:20:37: ihrem eigentlichen Geschäft identifiziert haben. Aber für
00:20:41: Investoren, die eher breiter streuen wollen, also für die das
00:20:44: nur ein kleiner Teil ihrer Investments ausmacht und
00:20:47: vielleicht die Risiken mitigieren wollen, die investieren
00:20:51: lieber in Portfolien aus verschiedenen Kraftwerken.
00:20:55: Und da kommen wir eben auch ins Spiel mit den Fonds, die wir auflegen,
00:20:59: mit unseren Partnern, wo wir eben Fonds so managen,
00:21:03: dass sie breit diversifiziert sind, in viele verschiedene Arten
00:21:06: von Technologien investieren und
00:21:10: diese dann eben auch über die langen Laufzeiten halten und wir
00:21:14: in dieser Zeit die Kraftwerke managen und die Investoren
00:21:18: können dann eben Anteile daran halten.
00:21:21: Und wegen der gerade schon angesprochenen Langfristigkeit
00:21:25: oder auch den damit verbundenen Risiken,
00:21:29: sind das oft oder klassischerweise institutionelle
00:21:33: Investoren. Und wir haben jetzt aber mit unserem neuen
00:21:36: Produkt, dem Quadore Fond,
00:21:40: auch eine Retail Tranche aufgemacht.
00:21:43: Und das ist besonders interessant, weil es eben auch Privatleuten
00:21:47: wie ihnen und mir die Möglichkeit gibt zu sagen, sie investieren in
00:21:51: diese Art von Assets, weil man hier eben die
00:21:54: Möglichkeit hat, auch früher wieder auszusteigen, wenn man sein Geld dann doch für was anderes
00:21:59: braucht, oder eben auch nur kleinere Beträge zu investieren.
00:22:02: Und gleichzeitig ist man eben auch an diesen breit
00:22:06: gestreuten Portfolien beteiligt, sodass eigentlich
00:22:10: wirklich alle Arten von Investoren damit ansprechen.
00:22:14: Und dementsprechend ist die Geldanlage auch langfristig nachhaltig
00:22:17: gestaltet. Ja, alle unsere Fonds erfüllen
00:22:21: die Kriterien der Offenlegungsverordnung Artikel neun.
00:22:25: Das sind die höchsten Standards der europäischen Union
00:22:29: in diesem Blickfeld. Und da legen wir
00:22:33: sehr viel Wert drauf, dass das Ganze dann nachhaltig ist.
00:22:37: Das begleiten wir eng. Dabei geht es dann nicht nur um den Ankauf,
00:22:40: über den wir vorhin gesprochen haben, sondern eben auch um die
00:22:44: komplette Laufzeit der Kraftwerke. Wir denken z.B. schon beim Eintritt
00:22:47: an den Rückbau und legen dafür Gelder zur
00:22:51: Seite. Wir sorgen aber auch dafür, dass die Kraftwerke
00:22:55: einen sehr umfangreichen Versicherungsschutz haben, sodass z.B.
00:22:58: im Falle von Naturkatastrophen dann die Gelder zur
00:23:02: Verfügung stehen, diese Kraftwerke wieder komplett aufzubauen.
00:23:05: Und dann sorgen wir aber auch dafür, dass es vertehrliche Reportings
00:23:09: gibt, also dass uns die Kraftwerke Kennzahlen zur Nachhaltigkeit
00:23:13: übermittel. So wollen wir dann eben auch langfristig Nachhaltigkeit sicherstellen.
00:23:23: Frau Smid, sie haben schon einen Blick durch Ihre jetzige Arbeit
00:23:26: in die Zukunft geworfen. Welche Entwicklungen erwarten sie denn
00:23:29: für den Bereich der erneuerbaren Energien, Herr Jung?
00:23:33: Also grundsätzlich glaube ich, wird es langfristig
00:23:37: nicht an einem richtig großen Anteil
00:23:41: erneuerbarer Energien vorbeigehen können, denn die Endlichkeit
00:23:45: von Kohle, Gas und selbst Uran ist da.
00:23:49: Es heißt ja auch schon im alten Testament,
00:23:52: in erste Mose acht solange die Erde steht,
00:23:55: soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und
00:23:59: Winter, Tag und Nacht. Damit ist die Grundlage für
00:24:02: Sonne und Wind gelegt. Aber es heißt, solange die Erde
00:24:06: steht, soll nicht aufhören Kohle, Gas,
00:24:08: Uranproduktion. Deswegen glaube ich, geht langfristig
00:24:12: nichts an Erneuerbaren vorbei. Wenn man das jetzt mittelfristig
00:24:16: und kurzfristig sich anschaut, dann differenziert sich das sicherlich
00:24:20: etwas, weil wir insbesondere die Versorgungssicherheit
00:24:24: im Blick auch halten müssen. Und die Volatilität
00:24:27: nimmt zu mit Wind und Solareinspeisung in den Netzen, der Speicherbedarf
00:24:32: nimmt zu. Und ich glaube, das ist beim Ausbau die größte
00:24:36: Herausforderung, nicht aus meiner Sicht
00:24:40: der Zubau. Der Zubau ist machbar
00:24:44: und kommt. Und mittlerweile werden auch Wind und Solarparks
00:24:48: so günstig gebaut, dass man zwischen vier
00:24:52: und €0,08 pro kWh den Strom produziert.
00:24:56: Entscheidend ist die Speicherung und die Verteilung. Und ich
00:25:00: glaube, da einen Fokus drauf zu legen, die hinzubekommen,
00:25:03: die zu managen, da sich weiterzuentwickeln mit technischem
00:25:07: Fortschritt, aber es muss auch richtig gemacht werden.
00:25:11: Das Ganze ist natürlich jetzt viel aus der technischen Sicht betrachtet,
00:25:15: aber das betrifft natürlich auch den Bereich der Gesetzgebung und dementsprechend
00:25:19: auch der Regulierung. Und dann vielleicht zum Abschluss nochmal die
00:25:23: Frage an sie. Welche Herausforderungen sehen sie, Frau Smid?
00:25:27: Ja, also ich denke, es ist essentiell,
00:25:30: dass die Gesetzgebung hier einen verlässlichen Rahmen schafft, in dem investiert
00:25:34: und gewirtschaftet werden kann, weil, und das sehen wir
00:25:37: ganz deutlich, das kann aber Herr jung wahrscheinlich noch besser erklären,
00:25:41: sobald es unsicher Sicherheiten gibt in der Regulatorik,
00:25:44: wirkt sich das negativ auf die Projektentwicklung
00:25:48: aus, aber natürlich auch auf die Investitionen, weil die Investoren
00:25:53: dann zurückhaltender werden. Und wir befinden
00:25:56: uns jetzt gerade in sehr spannenden Zeiten. Im Koalitionsvertrag
00:26:00: ist ja einiges schon festgehalten. Also man hält
00:26:03: an den Klimazielen fest. Es gibt auch noch mal eine Bekräftigung,
00:26:07: wie wichtig erneuerbare Energien sind und dass diese auch weiterhin gefördert
00:26:10: werden sollen, wenn auch stärker marktbasiert.
00:26:14: Der Klimawandel braucht stetige Investments.
00:26:17: Wir brauchen jedes Jahr eine neue Rekordzahl
00:26:21: an Ausbau erneuerbarer Energien, um diesen Weg
00:26:25: rechtzeitig noch beschreiten zu können und dem Klimawandel
00:26:29: entgegenzuwirken. Und wir brauchen jetzt keinen
00:26:32: Bremsklotz, das ist super wichtig. Herr Jung,
00:26:36: abschließend die Regulatorik ist im Energiebereich
00:26:39: immer ein großes Thema, weil jeder Energiemarkt der Welt
00:26:43: ist reguliert und damit ist man natürlich angewiesen auf die Politik
00:26:47: und deren Ziele. Die wiederum ist aber angewiesen auf die technischen
00:26:51: Möglichkeiten und auch die Information aus der Energiewirtschaft
00:26:55: heraus. Und wir haben zunehmend negative
00:26:59: Strombörsenpreise in Deutschland. Negative Strompreise
00:27:03: heiß es gibt zu viel Strom und man bekommt Geld, wenn man
00:27:07: Strom kauft oder überhaupt verbraucht oder speichert.
00:27:10: Das schafft natürlich Anreize für Speicher, aber das ist ein großes Thema,
00:27:14: weil das auch zu Unsicherheit bei Wind und Solarprojekten führt,
00:27:17: denn diese negativen Strompreise werden quasi nicht vergütet.
00:27:22: Das führt zu zunehmenden Unsicherheiten. Da anzusetzen, glaube ich, ist einer
00:27:26: der wesentlichen Punkte, Anreiz für Speicher zu schaffen, weil wenn
00:27:29: Speicher da sind, die dann auch wieder den Strom nehmen, wenn zu
00:27:33: viel da ist, entspannt wiederum den Börsenpre und
00:27:36: der Börsenpreis ist entscheidend für die EEG Budget
00:27:41: Umlage im Bundeshaushalt, weil die Differenz zwischen
00:27:46: dem Börsenpreis und dem Wert, den man in der Ausschreibung
00:27:50: bekommen hat, über 20 Jahre, wird von dem Bundeshaushalt
00:27:54: bezahlt. Und solange es da eine Differenz gibt, muss da einiges draufgelegt
00:27:58: werden. Wenn es keine Differenz gibt, dann tut es dem Bundeshaushalt gut und unsere
00:28:02: Finanzen sind. Deswegen glaube ich, ist es gut,
00:28:05: da regulatorisch so anzusetzen,
00:28:08: dass dann auch diese Differenz sinkt und
00:28:12: die Belastung im Bundeshaushalt zurückgeht.
00:28:15: Das hat technische, ökonomische, politische und
00:28:19: gesellschaftliche Vorteile. Lasst sie uns zusammenfassen. Eins steht die
00:28:22: Zukunft bleibt spannend.
00:28:25: Auf jeden Fall.
00:28:35: Kommen wir zu unserem Mutmacher.
00:28:38: Unser Podcast heißt nicht umsonst ermutigende Blickwinkel.
00:28:42: Das soll Mut machen, wie der Name schon sagt. Und daher möchte ich
00:28:46: sie am Ende unseres Podcasts noch einmal fragen, welchen persönlichen
00:28:50: Mutmacher sie mit unseren Gästen,
00:28:53: mit unseren Zuhörerinnen und Zuhörern teilen wollen.
00:28:56: Fraus mitmachen sieht den Anfang Mutmacher.
00:29:05: Also mich ermutigt hat ein Buch,
00:29:09: und zwar von Muhammad Yunus über Mikrofinanzierung,
00:29:13: was ich zu Beginn meiner, ja eigentlich meines Studiums gelesen
00:29:17: habe, wo er am Beispiel der Garmin Bank erläutert,
00:29:20: wie man eben Menschen, die bisher keinen Zugang zum
00:29:24: Kreditsystem hatten, integrieren kann und zeigt,
00:29:28: dass auf sehr kluge weise Menschen eben dann Zugang zu Krediten
00:29:32: bekommen können, man das Leben dieser Menschen vollkommen verändert
00:29:36: und einen ganzen Teil der Bevölkerung, also Weltbevölkerung,
00:29:40: tatsächlich bankable macht, der vorher absolut
00:29:44: undenkbar gewesen wäre, zu bedienen aus Bankensicht.
00:29:47: Und das hat mir Mut gemacht, weil es gezeigt hat, auf wie
00:29:51: einfache und kluge Weise das möglich ist
00:29:55: und hat mich ermutigt, meine Arbeitskraft
00:29:59: für eine bessere Welt einzusetzen. Das motiviert auf
00:30:03: jeden Fall. Das zeigt definitiv das breite Lächeln in ihrem Gesicht.
00:30:07: Herr Jung, was hat sie ermutigt? Ich komme aus der Pfalz und da gibt
00:30:11: es ein Sprichwort, das heißt auf pelzig das letzte Hemd hat geht.
00:30:14: Das heißt ü das letzte Hemd hat keine
00:30:18: Taschen. Und wir sind ja hier im Podcast der evangelischen Bank,
00:30:23: evangelisch, die ja für Evangelium frohe Botschaft.
00:30:27: Und es heißt in Sprüche, da gibt es einen interessanten
00:30:31: weißen Vers, da geht es um dieses Thema der Endlichkeit.
00:30:36: Herr, lehre uns Bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir weise
00:30:39: werden. Und ich glaube, wenn wir das Leben vom Ende her sehen und wissen,
00:30:43: wir haben hier nur ein paar Jahre, dann relativiert sich vieles,
00:30:47: was wir hier so tun und machen und was wir denken, an großen Problemen
00:30:51: zu haben und den Fokus zu schärfen auf das, was wirklich wichtig
00:30:55: ist, auf das, was wirklich Wertschöpfung bringt,
00:30:59: nicht nur für mein Ego, sondern insbesondere für die nächste Generation,
00:31:03: für die Welt, für unsere Schöpfung. Diesen Fokus zu
00:31:07: schärfen, das wünsche ich mir für unsere Gesellschaft für jeden
00:31:10: einzelnen, für Familienthemen, aber insbesondere auch für Nachhaltigkeitsthemen.
00:31:15: Und ich glaube, dass dadurch auch dann das
00:31:18: Leben miteinander, sei es in Politik und
00:31:21: Wirtschaft und Energiewirtschaft, dann nochmal langfristig nachhaltiger
00:31:25: wird. Das motiviert nicht nur mich im Hier und jetzt, sondern auch all
00:31:29: unsere Zuhörerinnen und Zuhörer, sich für die Gesellschaft
00:31:33: und die weiteren Generationen einzusetzen.
00:31:40: Das Ganze war ein spannender Einblick in einen Bereich, der auch künftig noch von großer
00:31:45: Bedeutung sein wird. Vielen Dank, Frau Smid und Herr Jung, für die
00:31:48: interessanten Einblicke, vor allen Dingen aber auch Ihre Expertise,
00:31:51: ihr sympathisches Auftreten hier miteinander. Danke für den
00:31:54: Dialog und vor allen Dingen für Ihre wertvolle Zeit im Hier
00:31:58: und jetzt. Ja, gerne. Und auch noch mal vielen
00:32:02: Dank. Gerne. Dankeschön. Abonniert gern unseren
00:32:06: Podcast, um keine Inhalte zu verpassen und eine
00:32:09: kurze Erinnerung an unsere Hörerumfrage und die Möglichkeit,
00:32:13: einen attraktiven Preis zu gewinnen. Weitere Infos dazu findet ihr in den
00:32:16: Shownotes und auf und
00:32:23: in der nächsten Folge haben wir Dr. Jörg Maier, Vorsitzender des
00:32:27: Arbeitskreises kirchlicher Investoren und Leiter der Finanzabteilung
00:32:30: bei der evangelisch lutherischen Landeskirche in Braunschweig und Joachim
00:32:34: Fröhlich, Mitglied des Vorstands der evangelischen Bank,
00:32:37: zu Gast. Es geht unter anderem um Ausschlusskriterien
00:32:41: und Engagement. Seid gespannt, schaltet rein. Wir freuen uns
00:32:45: auf euch.
00:32:48: Schön, dass ihr dabei wart. Abonniert uns für weitere ermutigende
00:32:52: Inhalte zur nachhaltigen Transformation in Kirche,
00:32:55: Gesundheits und Sozialwirtschaft.
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